Gute Werke in der Fastenzeit

Liebe Bundesbrüder und Freunde der Dürnstein!

Mit dem Aschermittwoch treten wir jedes Jahr neu ein in die Vorbereitung auf das Hochfest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Vierzig Tage lang haben wir die große Chance und Gelegenheit, drei Vorschläge des Evangeliums in die Tat umzusetzen. Fasten, Gebet und Almosen sind die drei Aspekte, auf die ich in meinen heutigen Gedanken ein wenig eingehen möchte.

Fasten

Bei diesem Stichwort denken wir alle gleich an weniger essen. Das kann und darf natürlich mitschwingen, aber fasten bedeutet sicher mehr. Verzicht auf Fernsehen beispielsweise. Stattdessen kann ich mir ein gutes Buch zur Hand nehmen und es lesen. Ein Buch, das ich schon lange vorhatte, zu lesen, kann jetzt realisiert werden. Vielleicht kann es auch ein Buch der Heiligen Schrift sein. Ein zweiter Vorschlag eine Reduzierung des Internetkonsums. Stattdessen könnte ich einen Spaziergang machen oder jemanden besuchen. Fasten kann auch der Verzicht auf unnötige Bemerkungen oder Kommentare sein, die ich oftmals mache. Stattdessen kann ich mich im Schweigen üben, um so wieder einmal auf Gott und seine Botschaft zu hören.

Gebet

Ein zweiter Punkt für die Vorbereitung auf Ostern ist das Gebet. Dazu möchte ich auch wieder ein praktische Hinweise geben. Das tägliche Gebet, das ich ohnehin pflegen soll, kann ich in der österlichen Bußzeit mit dem Gebet des Rosenkranzes ein wenig erweitern. Eine andere Möglichkeit ist das (Mit-)Beten der Kreuzwegandacht, die oft in den Pfarrkirchen angeboten wird. Im Gotteslob finden sich auch gute Anregungen für Andachten, die ich übernehmen kann und so mein Gebetsleben wieder mit neuen Elementen ergänzen oder intensivieren kann. Eine Zeit im Gebet sollte täglich drinnen sein, um den Alltag gut bestehen zu können. Eine solche Zeit braucht nicht lang sein, aber zehn Minuten am Tag Gott zu schenken, das dürfte sicherlich jeder schaffen.

Almosen

Das dritte Element, Almosen, ist sicherlich die schwierigste Forderung, die das Evangeliums, das uns am Aschermittwoch verkündet wird. Wir können uns darunter nur schwer etwas Konkretes vorstellen. Praktisch gesehen könnte es so aussehen, dass ich jeden Tag einen kleinen Geldbetrag zu Seite lege,  zum Beispiel einen (1) Euro und am Ende der vierzig Tage diese Summe an eine karitative Einrichtung spende. Damit komme ich der Erfüllung des Gebots der Nächstenliebe sehr nahe und übersehe dabei meinen Nächsten nicht.

Die drei genannten Weisungen aus dem Evangelium sollen uns helfen, die österliche Bußzeit in einer guten Weise zu leben, damit wir dann das Osterfest, auf das wir zugehen, mit großer innerlicher Freude feiern und den Sieg des Auferstandenen unseren Mitmenschen verkünden können! In diesem Sinne wünsche

ich Euch eine gesegnete Fastenzeit!

– Euer Pater M. Stephan Neulinger OCist v/o Seelenklau, DUW! -Verbindungsseelsorger, Oe-D! (xxx), Rad!, R-J!, SO! Phil-xxx